Eines ist uns in der Schweiz bewusst: Wir haben sehr oft die Gelegenheit, unsere Sonnenstube, das Tessin, bei warmen und sonnigen Temperaturen zu geniessen.

Es ist demzufolge auch das Ziel unserer zweitägigen Männerriegereise. 14 reiselustige Männer treffen sich frühmorgens (um 6:55) am Bahnhof in Tecknau, um in der Sonnenstube der Schweiz ein paar wärmende Sonnenstrahlen einzufangen. In rund 3 Stunden Reisezeit erreichen wir das Hotel Ibis in Locarno, wo wir später nächtigen werden.

Nachdem das Gepäck deponiert ist, machen wir uns auf den Weg, mit dem Bus wohlgemerkt. Wir fahren nach Orselina hoch und besteigen da die Gondelbahn bis Cardada. Beim kurzen Spaziergang zum Sessellift, der uns nach oben zu Cimetta führt, werden wir von kräftigen, kühlen Windböen begleitet. Eine erste Herausforderung erwartet uns, als Haci sein Ticket nicht mehr findet. Es ist auch nach längerem Suchen nicht mehr aufzufinden. Zu seinem Glück sind wir ja zusammen unterwegs. So helfen wir ihm aus und zwängen zu zweit durchs Drehkreuz. Eine pragmatische Lösung. Auf dem Lift sind wir nun ziemlich ungeschützt den Wettereinflüssen ausgesetzt. Als gestandene Männer trotzen wir diesen natürlich. Auf Cimetta holen uns allerdings die kräftigen, kühlen Windböen wieder ein. Das veranlasst uns, unsere Mützen und Kapuzen über den Kopf zu ziehen. Auf dem Weg hoch zur Plattform befindet sich ein grosszügiges «Rittseil». Bei ein paar Wenigen von uns weckt das wohl Kindheitserinnerungen. So setzen sich Felix, Hans und auch Haci mit leuchtenden Augen auf das schaukelnde Brett. Ganz easy, könnte man sagen. Doch das kleine Missgeschick trifft schon wieder Haci, der beim Absteigen etwas Mühe bekundet und kurz in den sandigen Boden greift. Nichts passiert, es kann weitergehen. Oben angelangt, lassen wir es uns trotz den windigen Umständen nicht nehmen, den einmaligen Rundblick aufzusaugen. Der stürmische Wind verleitet allerdings die meisten, kurz darauf hinunter zum Restaurant zu steigen, um sich bei einem Drink zu erfrischen.

Zu Fuss machen wir uns auf den Weg hinunter nach Cardada. Ein sehr schöner Pfad, der ganz überraschend an einer Hütte vorbeiführt, wo wir gerade Platz finden für einen kleinen Apéro. Die kurze Pause gibt uns Kraft, den restlichen Fussweg anzugehen. Auf Cardada angelangt, schlendern wir noch vor dem Mittagessen zur Aussichtsplattform und saugen erneut die unvergessliche Aussicht auf. Nun steht das Mittagessen auf dem Programm und danach die Fahrt mit der Gondel hinunter nach Orselina. Der Bus führt ins danach zurück zum Hotel, wo wir unsere Zimmer beziehen. Später fahren wir mit dem Bus zum Nachtessen nach Ascona. Den Apero erleben wir an der Strandpromenade mit seiner einmaligen Atmosphäre. Beim geselligen Beisammensein freuen wir uns an den Erlebnissen und den bevorstehenden Sonnenstunden am Sonntag.

Das Wasser ist ja so nah. Da ist es für uns naheliegend, dass wir nach dem Frühstück in Locarno das Schiff besteigen und die Fahrt nach Ronco – übrigens bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel – geniessen dürfen. In Ronco angelangt, müssen wir uns natürlich wieder stärken, denn es war ein kräfteraubender Einstieg in einen wunderschönen Tag. Nicht zu vergessen allerdings die sehr kurze aber sehenswerte Promenade entlang dem See. Einfach sein und geniessen, das ist unsere Absicht. Ein Minibus führt uns danach hoch zum Einstieg in den wunderschönen Höhenweg mit einer prächtigen Sicht auf den See. Getoppt wurde die Höhenwanderung noch von einem Halt beim Hotel «Casa Berno». Ein Lokal mit einer wunderschönen Terasse und einem ebenso einmaligen Ausblick. Hier verbringen wir etwas Zeit beim Mittagessen, bevor später der Abstieg hinunter nach Ascona wartet. Beinahe scheint dieses unvergessliche Wochenende hinter uns zu liegen. Doch wie sollte es anders sein. Es bleibt noch etwas Zeit, noch einmal die Promenade von Ascona bei einem Drink zu geniessen, bevor uns der Bus zurück zum Hotel Ibis nach Locarno führt. Hier schnappt sich jeder sein Gepäck. Mit dem Zug machen wir uns jetzt – mit zahlreichen Erinnerungen – auf den Heimweg. Der ist allerdings noch gespickt mit einer weiteren Herausforderung. Denn der Schnellzug – aus Lugano kommend – ist in Bellinzona hoffnungslos überfüllt. Wir sind schon zufrieden, dass wir im abfahrenden Zug noch eingelassen werden. Und die reservierten Sitzplätze sind wohl markiert, doch diese sind bereits belegt oder es gibt für die meisten von uns kein Durchkommen zu den Sitzplätzen. Glücklich, wer da noch auf den Treppen sitzend oder irgendwo in den Gängen stehend Platz findet. Unser Glück, dass wir in Arth Goldau umsteigen müssen. Denn da findet endlich jeder von uns einen Sitzplatz im komfortablen Goldenpass Express. Letztlich landen wir zufrieden – mit einem Sack voller bleibender Erinnerungen – in Tecknau.

Diese Reise mit all seinen Erlebnissen verdanken wir unserem Organisator und Reiseleiter Martin Buess, der uns mit seiner umsichtigen Organisation die Sonnenseite des Tessin nähergeführt hat.

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